Pressekonferenz zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit an einer ehemaligen Wehrstelle am Fluss Windach in Windach
Das Wasserwirtschaftsamt Weilheim (WWA) stellte am 10.09.2020 in einer Pressekonferenz, wozu Vertreter der Gemeinde Windach (BM und GR) und Journalisten geladen waren, im LRA in Landsberg seine Untersuchungsergebnisse und Pläne vor, wie mit der Windach und dem (ehemaligen) Mühlbach künftig zu verfahren sei.
Der Bruch des Wehrs beim Hochwasser im Januar 2015 hätte die Möglichkeit zu einer „natürlichen“ Regulierung des Flusses gegeben, wodurch innerhalb von 5 Jahren die Windach sich zu einem gewässerstrukturellen Juwel entwickelt habe. Die Gewässerstruktrur ginge heute in Richtung „Referenzzustand“, was bedeutet, dass die Windach einen beispielhaften Verlauf aufzeige, wenn man die neuen Flusswindungen und Kiesansammlungen betrachte, die entstanden seien. „Die Windach sei das schönste vergleichbare Gewässer im Amtsbezirk“ (so Herr Brandtner vom WWA Weilheim).
Der Rückbau des Wehres hätte letztendlich Durchgängigkeit geschaffen und den ökogischen Zustand der Windach verbessert. Die Windach und deren Durchgängigkeit hätten absolute Priorität, auch vor der Weiterexistenz des Mühlbaches. Eine Wasserableitung aus dem Fluss in den Bach sei durch die ausgeprägten Niedrigwasserperioden der Windach im Sommerhalbjahr ausgeschlossen, sowohl bautechnisch wie auch aus Gründen der Gewässerökologie. Die Durchgängigkeit von Fließgewässern herzustellen ist eine Vorgabe der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Der Einwand, dass die Windach etliche weitere Sperrwerke aufweist –darunter den nicht beseitigbaren Dükr kurz vor Einmündung der Windach in die Amper- wurde dahingehend beantwortet, dass auch eine teilweise Durchgängigkeit von Vorteil sei.
Als Indikator bei der Bewertung der Windach hinsichtlich ihres ökologischen Zustandes sei der Fischbestand zu sehen. Hierbei wurden jedoch noch Defizite festgestellt, da bestimmte Fischarten, wie die Region prägende Bachforellen, unterrepräsentiert sind. Man gehe aber davon aus, dass durch Zuwanderung von der Amper flussaufwärts neue Fischarten in die Windach kämen.
306 Bachmuscheln wurden erfolgreich umgesiedelt und konnten sich im erwarteten Umfang in der Windach etablieren (mind. 10%).
Das WWA neigt, was den ehemaligen Mühlbach anbelangt, nach Abwägung verschiedener Varianten einer sog. „Stillgewässer“-Lösung zu. Das heißt der Bach soll auf einer Länge von 230 Metern und einer Tiefe von bis zu 1,5 Metern Wasser aus den Hangquellen aufnehmen. Über Details (Begleitwege, etc.) soll mit den Anwohnern und Bürgen zeitnah diskutiert werden.
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