Bericht vom ersten „runden Tisch“ mit den Landwirten am 28.10.2020

Anwesend waren 24 Landwirte, BM Michl und GR Pontius, GR Ertl, GR Schmid, GR Sautter, GR Dumbsky, GR Kaindl, GR Albrecht und GR Beinhofer.

Zur Begrüßung drückt Hr. Michl seine Wertschätzung für die Landwirte und deren Arbeit aus und weist auch darauf hin, mit welchen Auflagen in welchen Gebieten die Landwirte z.T. zu kämpfen haben.

Es wird auf die verschiedenen zahlreichen Bereiche und die vielseitigen, diversen Interessen der Anwesenden hingewiesen. (Ökobauer, Schafzüchter, Milchviehhalter,…) Grossbetriebe im Haupterwerb und kleinere Betriebe im Nebenerwerb.

Anliegen der Landwirte:

  • Jährliche Pflege der Gräben inkl. der Sohlen (auch in Zusammenarbeit mit den Waldpflegern). Auch im Sinne des Hochwassserschutzes ist die Räumung der Gräben wichtig. Dies sei bisher durch die Gemeinde erfolgt. Frage: Warum dies nun nicht mehr geschehe?
  • Pflege der Feld- und Waldwege: Vorschlag von Herrn Albrecht: Bestandsaufnahme der schadhaften, reparaturbedürftigen Wegedann Überlegungen mit GR, wer die Instandsetzung und –haltung regelmässig und dauerhaft ausführt (Nachhaltigkeit bei der Ausbesserung gefordert, nicht nur Löcher auffüllen)
  • Rückschnitt der Bäume und Sträucher (auch an den Waldrändern und bis zu einer Höhe von 4 Metern) an Wegen das gängige Lichtraumprofil!
  • Verkehrssituation:  oft kein Durchkommen der ldw. Fahrzeuge innerorts durch parkende Autos. Es sei wichtig, Aufklärung der Bevölkerung zu verbessern und mehr Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben.
  • Schaffung einer Art „Grünes Band“ auf Gemeindegebiet (z.B. von Windach nach Hechenwang), z.B. Biotopvernetzung. Hinweis auf hohen Schwierigkeitsgrad, aber auch Hinweis auf die Möglichkeit Förderprogramme in Anspruch zu nehmen.
  • Bedarf von Ausgleichsflächen für die Landwirtschaft in Windach. Klagen über Verlust von ldw. Fläche durch Ausbau von erneuerbaren Energien, neuen Wohnbau- und Gewerbegebieten.
    • Plattform schaffen, wo dieser Bedarf kommuniziert wird (Gemeinde in der Rolle des Vermittlers) – Aufnehmen von Angebot und Nachfrage (Ziel: vornehmlich Verpachtung ldw. Flächen an in der Gemeinde ansässige Landwirte).
  • Andiskutiert: Es gibt keinen Leitfaden hinsichtlich eines ökologischen Konzepts (jeder Landwirt fährt andere Strategie, je nach Förderlage und persönlichem Gusteau)
    • wichtig wäre es – wenn – etwas Gemeinsames zu erarbeiten
    • Idee Bgm.: Gemeinde könnte die Landwirte und bestimmte Maßnahmen gezielt auf Gemeindegebiet unterstützen? (Hier ist die Problematik der Doppelbezuschussung zu beachten.)
  • Landsschaftspflegeverband Landsberg soll im Dez. 2020 gegründet werden. Landwirte befürworten den Beitritt der Gemeinde. Dieser fungiert u.a. als „Koordinationsstelle“ für Projekte der Landschaftspflege (Manpower, Maschinen):
    • Positiv z.B. für Schafhalter
    • Fachwissen „Ökologie“ und „Bürokratie“ im Pflegeverband gebündelt und vorhanden und von den Gemeinden abrufbar
    • Unterstützung in Sachen Ökopunkte-Konto für die Gemeinden
    • Projekte sollten verknüpft werden mit den sog. „Ehda“-Flächen, die dann in Zukunft mit in die Planung für ökologische Maßnahmen mit eingehen können.
  • Frage nach der Sicherstellung der Wasserversorgung für die Landwirte (in Hinsicht der Neubrunnenbohrung.) Die Gemeinde sagt, per E-mail die Pläne, aus denen die Fließrichtung des Wassers hervorgeht, an die Landwirte zu verschicken, damit diese evtl. Bedenken rechtzeitig vorbringen können und ein aktiver Austausch noch vor der endgültigen Brunnenbohrung stattfinden kann.
  • Wunsch der Landwirte nach mehr und besserer Information über und aus der Landwirtschaft:
    • Allgemeine Feststellung: Es gibt keine Institution, die die Landwirtschaft in Naturschutzfragen  direkt vertritt. Landwirte sind in der Regel „Erzeuger“, geben also ihr Produkt nur ab (z.B. Molkerei) und verkaufen es nicht selbst. Das führt dazu, dass niemand direkt für den Berufsstand „Landwirt“ positive Werbung macht. Hier: Verbesserungsbedarf

Gemeinsam Wege suchen nach der Imageverbesserung der Landwirte, „Unrechtsbewusstsein“ in der Bevölkerung wieder stärken (z.B. Steinkreise, Hundekot und niedergetrampeltes Gras auf Feldern und Wiesen sind nicht „erwünscht“)

Mehr Öffentlichkeitsarbeit,

  • wie Berichte im Windacher, sog. „Hof“-Porträts, Vorstellung von einzelnen Landwirten und ihren Tätigkeiten mit evtl Fotos im Windacher (Serie)
  • Besuch bei oder von den Kindergärten und Schulen (Aufklärung betreiben und neues Bewusstsein  wecken – langfristiger Prozess, um auf ein verändertes Konsumverhalten hinzuwirken und die Sensibilität für die Natur zu schärfen)
  • Spezial-Events: 

wie z.B. Ausflüge („Rundreise“) zu den Höfen mit Radl oder Bus in 2021,

Tag der offenen Tür, Landwirtschaftswoche in Windach (evtl. Kombi mit FeriPro),

Markt im Frühjahr oder Herbst, wo sich interessierte Ldw vorstellen und ihre Produkte anbieten können (Art „Landwirtschaftsmesse“), Erntedankfest

  • Förderung der Direktvermarktung:
  • Auf Homepage der Gemeinde (ähnl. wie bei Gewerbetreibenden) und in einer Gemeindebroschüre
  • Übersicht, welche Ldw. welche Produkte anbauen und wo sie diese anbieten

Frage von Hr. Kaindl Peter nach dem Herstellungsbeitrag zur Wasserversorgung der Gemeinde Windach:

Herr Michl erklärte, dass er dazu gesondert die Landwirte, die ihren Betrieb im Außenbereich führen,  einladen will und dies nicht in dieser Runde besprechen wolle. Zeitnah soll dann im GR ein Grundsatzbeschluss gefasst werden.

Zu einem nächsten runden Tisch der Landwirte an einem Donnerstag in der 2. Januarhälfte einladen. (Hinweis dazu: im Windacher!!)